Es gehört schon zur guten Tradition am Gymnasium Ochsenhausen, dass alljährlich französische Schülerinnen und Schüler ihre deutschen Austauschpartner besuchen. Dass der Zeitpunkt des Besuchs ausgerechnet in die Vorweihnachtszeit fiel, hatte seinen besonderen Reiz.
Im barocken Umfeld der Klosteranlage genossen die Jugendlichen die Atmosphäre des Weihnachtsmarkts und stärkten sich bei einem Essen in den historischen Räumen des Refektoriums. Barocke Prachtentfaltung konnten die Schüler auch in Ludwigsburg erleben. Das Schloss war das Ziel des diesjährigen Ganztagesausflugs für die deutschen und französischen Schülerinnen und Schüler. Dabei lockte jedoch nicht nur die barocke Anlage, denn im Schlosshof hielt der französische Präsident Charles de Gaulle 1962 seine berühmte Rede an die deutsche Jugend. Dieser Meilenstein in der Geschichte Ludwigsburgs war auch ein wichtiger Schritt in Richtung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags ein Jahr später. Bei so viel geschichtsträchtiger Symbolik genossen die Schüler danach auch den Besuch des malerischen Weihnachtsmarkts in Ludwigsburg.
In den Gastfamilien, die die jungen Franzosen herzlich in Empfang nahmen, bestand die Möglichkeit, oberschwäbische Lebensart hautnah kennen zu lernen. Dazu gehörten natürlich auch kulinarische Highlights – und seien es nur die süddeutschen Brezeln, die badische Schwarzwälder Kirschtorte oder der klassische Weihnachtspunsch, von dem die Jugendlichen wohl noch einige Zeit schwärmen werden. Neben dem offiziellen Besuch bei Ochsenhausens Bürgermeister Andreas Denzel und einer interessanten Besichtigung der Firma Südpack kamen auch die Dinge nicht zu kurz, denen sich Kids in ihrer Freizeit in Deutschland und in Frankreich mit Freude hingeben. So nahm die Französisch- und Sportlehrerin Silke Sperling die Gruppe in der einen oder anderen Sportstunde mit in die Sporthalle, wo sich die Schüler bei verschiedenen Aktionen austoben konnten.
„Der Austausch ist das Highlight für die Schüler, die sich für Französisch entschieden haben“, betont Sonja Krieger-Pinnel. „Deutsche und Franzosen lernen dabei die unterschiedlichen Kulturen hautnah kennen“, so die Pädagogin, die den Austausch federführend organisiert. Beim Abschied blickten schließlich alle wehmütig auf die vergangenen Tage zurück: Die Lehrer, weil die Gruppe unglaublich brav war und die Jugendlichen, weil man sich jetzt bis zum Gegenbesuch in Louhans im Mai nicht mehr sehen wird. Die französischen Gäste werden wohl aber auch das besondere weihnachtliche Feeling vermissen.