Akkreditierung für fünf Jahre schafft viele Möglichkeiten für Projekte in ganz Europa
Am Gymnasium Ochsenhausen ist die Freude groß: Schon in der ersten Ausschreibungsrunde des neuen Erasmus-Plus-Programms der EU hat die Schule den Sprung auf die Liste der akkreditierten Schulen geschafft.
„Auch wenn sich Schüleraustausch und Erlebnisse im europäischen Ausland in Zeiten des Fernunterrichts sehr fremd anhören, ist das eine ganz tolle Neuigkeit“, freut sich die Schulleiterin Elke Ray über die Zusage der EU, das Gymnasium Ochsenhausen für die kommenden fünf Jahre in die Liste der förderfähigen Schulen aufzunehmen.
Für diese Zeit hat die Schule damit die Möglichkeit, einfach und unkompliziert europäische Austausche zu initiieren, neue Partnerschaften zu schließen sowie finanzielle Unterstützung und organisatorische Hilfe zu bekommen. „Das ist großartig, denn damit können wir direkt unsere etablierten Austausche mit Frankreich, Spanien und Irland nach der Pandemie nicht nur wiederbeleben, sondern auch aufwerten und haben finanzielle Spielräume, sie durch neue Angebote für Schülerinnen und Schüler zu ergänzen“, freut sich Elke Ray.
Der Akkreditierung vorangegangen war ein aufwändiges Antragsverfahren, in dem die Schule einen sogenannten Erasmus-Plan erstellen und einreichen musste. Mit dem neuen Rahmenprogramm der EU, das seit diesem Jahr gilt, wurde die bisherige Unterstützung von Austauschprogrammen auf akkreditierte Schulen eingeschränkt. „Während sich bisher alle Schulen um EU-Gelder und -Projekte bewerben konnten, ist das in Zukunft nur den akkreditierten Schulen möglich“, erklärt Tobias Beck, der gemeinsam mit seinen Kollegen Nadja Titze und Oliver Kübler den Antrag ausgearbeitet hat. „Deswegen freuen wir uns natürlich umso mehr, dass wir schon jetzt in der ersten Runde mit dabei sind“.
Profitieren konnte das Gymnasium dabei von den Erfahrungen, die es im bisherigen EU-Programm durch mehrere Projektaustausche mit Irland zum Thema Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien gesammelt hatte. „Die Art und Weise des Austauschs – sich nicht nur einfach zu besuchen, sondern in internationalen Teams wirklich gemeinsam aktuelle Fragestellungen und Projekte zu bearbeiten, hat sich bewährt“, sagt Nadja Titze.
Weil dies auch in Zukunft im Fokus stehen soll, wurde schon bei der Konzeption des Antrags interdisziplinär gearbeitet. Neben dem Ansatz, in Schüleraustauschen projekthaft und fächerübergreifend zu arbeiten, stehen die Demokratiebildung, interkulturelle Sprachkompetenz aber auch naturwissenschaftliches Arbeiten, Bildung für nachhaltige Entwicklung und der Umgang mit Heterogenität in den Zielen, die die Schule mit EU-Hilfe umsetzen möchte.
„Mit dem grünen Licht aus Brüssel können wie jetzt auch etablierte Schüleraustausche zum Beispiel mit Spanien oder Frankreich, die bisher ohne EU-Hilfe stattgefunden haben, vielfältiger machen und unsere Schüler vor allem aus sozial schwachen Familien besser unterstützen“, freut sich auch Oliver Kübler, der seit Jahren zahlreiche Austausche mit Spanien organisiert hat. Im nächsten Schritt werden nun die konkreten Aktivitäten beantragt werden, mit denen die SchülerInnen aus Ochsenhausen dann wieder in Europa spannende Erfahrungen sammeln können – „vielleicht sogar schon zeitgleich mit dem Ende der Pandemie, auf das wir alle gemeinsam hoffen“, sagt Schulleiterin Elke Ray.