Fairness im Umgang miteinander war schon immer eine Leitidee der Schule – nun wurde das Gymnasium dafür ausgezeichnet, dass es darüber hinaus auch einen Fokus auf faire Produktionsbedingungen richtet und wurde offiziell zur „Fair-Trade-Schule“ ernannt.
In der Feierstunde kurz vor den Weihnachtsferien, an der alle Schüler und Lehrer teilnahmen, konnten Vertreter der SMV und des Kollegiums das Siegel in Empfang nehmen, das von der Initiative Transfair durch die Stiftung für Entwicklung und Zusammenarbeit (SEZ) verliehen wird.
Der Auszeichnung vorangegangen waren zahlreiche Aktivitäten der SMV, in denen Schüler und Lehrer für den Einsatz von Produkten geworben hatten, die gerecht, regional, fair und ressourcenschonend sind. „Wir haben festgestellt, dass viele von uns die faire Idee gut finden, aber von fairen Produkten im Schulalltag wenig zu spüren ist“, sagte der Schülersprecher Bastian Ott. Diese unbefriedigende Situation sei der Startpunkt gewesen, selbst aktiv zu werden. Immer wieder haben die Jugendlichen seither mit Verkaufsständen, fairen Produkten in der Mensa und mit Plakataktionen im Unterricht auf das Thema aufmerksam gemacht. Seit diesem Schuljahr hat das Gymnasium auch ein „Fair Trade Schul-Team“, in dem Eltern, Lehrer und Schüler zusammenarbeiten, um die Fair-Trade-Idee im Schulleben zu verankern.
Lob für die Idee und die Auszeichnung kam von vielen Seiten. „Ihr könnt stolz darauf sein, jetzt auch offiziell Fair-Trade-Schule zu sein – und ihr seid nicht allein. Mit euch gibt es nun 121 Schulen in Baden-Württemberg“, sagte Astrid Saalbach von der SEZ, als sie das Zertifikat überreichte. „Es ist toll zu erleben, dass ihr unsere Grundideen der Fairness weiterdenkt und aktiv dazu beitragt, sie auch jenseits unserer Schulmauern zu verbreiten“ freute sich auch die Schulleiterin Elke Ray über die Auszeichnung.
Für den feierlichen Anlass der Auszeichnung haben die Schüler ein deutliches, weihnachtliches Signal für den fairen Handel gesetzt: In der letzten Woche hatten sie für die ganze Schule Plätzchen aus fairen Zutaten gebacken. „Wir wollten eben nicht mehr nur reden, sondern wirklich etwas tun“, sagt Bastian Ott deswegen sei es nicht mehr in Frage gekommen Billig-Lebkuchen und -Spekulatius für die große Weihnachtsfeier zu kaufen. Weil FairTrade-Plätzchen für die ganze Schule aber zu teuer gewesen seien, hatten in einer Aktion 100 Schülerinnen und Schüler selbst zu Rührgerät und Wellholz gegriffen.
Spätestens bei der Feierstunde hatten es dann alle verstanden: Fair-Trade ist nicht nur sinnvoll – sondern auch lecker.