Was manche vielleicht einmal im Berufsleben und viele gar nie erleben, wird für zwei Jugendliche unserer Schule schon während der Schulzeit wahr: Sie stellen ihre eigene Erfindung auf einer Messe vor. Jana Spiller und Niklas Ruf vom Gymnasium Ochsenhausen präsentieren ihre Ideen in diesen Tagen auf der weltgrößten Erfindermesse iENA in Nürnberg. Jahrelang hatten sie an den Schülerforschungszentren (SFZ‘s) der Region getüftelt und optimiert – nun wurden sie eingeladen, die Innovationen auf der Messe vorzustellen.
Es ist sind aktuelle Fragen, die die Jugendlichen in ihrem Forschungsprojekt angepackt haben. Weil der Klimawandel extreme Wetterereignisse viel häufiger macht, kämpfen immer mehr Regionen weltweit mit Starkregen und Überschwemmungen – Ochsenhausen und die Region wurde zuletzt im Frühsommer von der Regenflut erwischt. „Es ist aber extrem schwierig, gezielt und schnell zu warnen, weil längst nicht alle Gewässer kontinuierlich überwacht werden können“, erläutert Niklas Ruf. Messgeräte an allen, auch an kleinen Gewässern anzubringen, ist oft aufwändig, teuer und wartungsintensiv.
Aus diesem Grund haben die beiden am SFZ in Ochsenhausen ein System entwickelt, das mit Hilfe des neuen, günstigen und sparsamen Funknetzwerks- „LoraWAN“ auch weit entfernte Messungen an Bächen Flüssen oder in Abwassersystemen erlaubt und eine App programmiert, die die Messdaten all dieser Sensoren zusammenführt, überwacht und bei einer drohenden Gefahr gezielt Warnmeldungen generiert. Bereits beim Landeswettbewerb Jugend forscht wurden die beiden Schüler mit einem zweiten Platz ausgezeichnet. Auf der Messe in Nürnberg hoffen sie nun, weitere Unterstützung für ihren Ansatz der so genannten „Public Science“ zu finden – andere Tüftler, die die Sensoren irgendwo auf der Welt nachbauen, aufstellen und sich in ihr Messsystem einklinken, das sie „WarnME“ getauft haben. Die Messe dort gilt als eine der bedeutendsten und größten internationalen Erfindermessen, drei Tage lang präsentieren dort Erfinder aus aller Welt ihre neuen Ideen. Für das SFZ-Team aus Ochsenhausen ging es schon vor dem Start los: Weil das Problem derzeit überall auf der Welt so aktuell ist, durften sie ihr Hochwasserwarnsystem schon vor dem Start der eigentlichen Messe auf der großen Pressekonferenz vorstellen. Am Ende der Messe werden dann nicht nur tolle Erfahrungen und viele neue Kontakte stehen, sondern vielleicht auch ein Preis: Die besten Ideen und Erfindungen werden von einer Jury mit Medaillen ausgezeichnet. Finanziert wird der Messeauftritt der Jugendlichen vom Trägerverein des SFZ Südwürttemberg, der sich für die Nachwuchsförderung im naturwissenschaftlich-technischen Bereich in der Region kümmert.