„Jeder hier könnte theoretisch einmal Bundeskanzler werden“

Landtags-Vizepräsident Daniel Born besucht das Gymnasium Ochsenhausen

Dass ein Politiker ein ganz normaler Mensch ist und dass jedem die Tür zur Politik offen steht, davon konnten sich Schülerinnen und Schüler am Gymnasium Ochsenhausen in einer ganz besonderen Unterrichtsstunde überzeugen. Auf Einladung der Fachschaft Geschichte reiste der Kurpfälzer SPD-Politiker und stellvertretende Präsident des baden-württembergischen Landtags Daniel Born ins winterliche Oberschwaben, um sich den Fragen der Jugendlichen aus Oberstufe und Klasse 10  zu stellen.

Dabei konnte der Abgeordnete gleich mit einer ermutigenden Botschaft aufwarten: „Schauen Sie sich ihren Nachbarn links und rechts an! Theoretisch könnte er oder sie einmal Bundeskanzler werden“, so Born, der den Jugendlichen die Vorzüge von Demokratie und Chancengerechtigkeit vor Augen führte.

Der Politiker erklärte auch dann sehr anschaulich, als es um seine Arbeit als stellvertretender Landtagspräsident ging – ein Thema, das im Unterricht sicher eher am Rand behandelt wird. So teilte er seine Zuhörer in politische Unterstützer und Gegner ein: Ein Schüler durfte den Parlamtenspräsidenten spielen und am Pult vorne Platz nehmen. Born lobte dann in einer improvisierten Rede die Vorzüge der Stadt Ochsenhausen in den höchsten Tönen. Während ein Teil des Musiksaals applaudierte, sollten sich die anderen Jugendlichen mit Buhrufen und Unmutsbekundungen einbringen. „Jetzt können Sie nachvollziehen, wie sich das anfühlt.  Sie sollen für Ruhe im Parlament sorgen und müssen genau unterscheiden, ob die Zwischenrufe noch vertretbar sind oder eine Grenze überschreiten“, erklärte der Landespolitiker.

Die Fragen der Schülerinnen und Schüler gingen in alle mögliche Richtungen. Von tagespolitischen Themen wie zu  Borns Haltung in Sachen Waffenlieferungen an die Ukraine, über die Legalisierung von Cannabis, bis hin zu Problemen der Klima- und Energiekrise. Daniel Born hörte geduldig zu und ging  sachlich und ausführlich auf die Beiträge ein. Dabei ließ er auch  Persönlichem viel Raum. „Für mich war die SPD schon immer eine Partei, die für die gleichen Chancen aller eintritt – unabhängig von Geschlecht, Religion, Herkunft oder sexueller Orientierung“, so der Vizepräsident zur Frage, warum er sich für die Sozialdemokratie entschieden habe.

Daniel Born, der in seiner Fraktion unter anderem Sprecher für frühkindliche Bildung ist, fühlte sich bei den Themen „Schule“ und „Bildung“ ganz in seinem Element. „Für das Lernen brauchen wir Zeit und gerade in der Schule haben wir die Chance, Dinge zu erfahren und kennenzulernen, mit denen wir sonst gar nicht in Berührung gekommen wären“, betonte der Bildungspolitiker, der sich für eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 ausspricht.

Dass Demokratie den zentralen Stellenwert überhaupt hat, wurde in Borns abschließendem Statement deutlich: „Sie leben in einem Land, in dem Sie sich frei entfalten können – also mischen Sie sich ein!“, ermutigte Daniel Born seine jugendlichen Zuhörer, die sich mit einem kräftigen Applaus für die lebendigen Ausführungen bedankten.

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