Für die Musikprofilklassen des Gymnasiums Ochsenhausen gab es bereits zu Beginn des Schuljahres ein besonderes Highlight: An zwei Nachmittagen kam der Saxophonist Christian Segmehl zu uns an die Schule.
Beim ersten Termin am 10.11.2021 hat uns der Saxophonist den Beruf eines Profimusikers näher erläutert. Neben interessanten Informationen über das Saxofon und seiner Spielweise verriet er uns, wie lange er täglich übt, wie es zum Berufswunsch „Musiker“ kam und wie man als Profimusiker mit Lampenfieber umgeht.
Auch durften wir ihm eigene Fragen stellen, die er mit Freude beantwortete. Nachdem Segmehl einige Stücke vorgetragen hatte, studierte er mit der Jahrgangsstufe 1 und 2 den Jazzstandard „The Girl From Ipanema“ ein und gab hilfreiche Tipps zum Üben und Vortragen.
Zwei Wochen später, am 24.11.2021, besuchte uns Christian Segmehl erneut für ein Konzert mit dem Pianisten Christian Schmid. Sie haben uns einige unterschiedliche, sehr tolle Stücke aus verschiedensten Epochen vorgespielt, unter anderem das uns wohlbekannte Stück „Pink Panther“, für das Segmehl das Alt-Saxofon auswählte. Zudem präsentierte er auch das Sopran-Saxofon, welches ein ganz anderes Klangspektrum eröffnete. In diesem Konzert konnten beide Musiker ihr Können unter Beweis stellen, und zwar mit Bravour: Besonders beeindruckt hat uns „Black & Blue“, da Segmehl in diesem Stück eine One-Man-Band verkörperte und manche Töne mit einem besonderen Vibrato spielte. Zudem imitierte er mit bloßen Klappendrücken seines Saxofons ein Schlagzeug. Auch Christian Schmid glänzte mit einem Solostück, bei dem er sein künstlerisches Können am Klavier zeigte.
Was uns besonders gefallen hat, war, dass Segmehl sich nach dem Konzert noch extra Zeit für unsere unbeantworteten Fragen genommen hat. Auf die Frage, ob sein Beruf mit Freizeit vereinbar sei, antwortete er, dass es möglich sei, aber eine Weile dauere, da man viel Zeit für diesen Beruf braucht und es am Anfang kein anderes Hobby gibt. Allerdings fügte er hinzu, dass sich viele Berufsmusiker nach einer Weile ein neues Hobby suchen (müssen), da sie auch Ablenkung von ihrem Beruf brauchen.
Eine Antwort gefiel uns besonders gut: Auf die Frage, was er verändern würde, wenn er im Musikbusiness das Sagen hätte, äußerte Segmehl, dass er sowohl mehr zeitgenössische Musik als auch öfter Kinder und Jugendliche einbringen würde. Außerdem war er der Meinung, dass es mehr Bedarf an Abwechslung in Konzerten gäbe.
Es waren zwei sehr schöne Nachmittage, bei denen wir viel Neues lernen durften. Wir bedanken uns herzlich bei Christian Segmehl für die Einblicke in sein Berufsleben und bei Christian Schmid und Christian Segmehl für das eindrucksvolle Konzert.
Unterstützt wurde dieses Projekt durch die Bruno-Frey-Stiftung und dem Bruno-Frey-Kulturpreis 2021. Die einzelnen Profilklassen haben den Konzertflyer (Klasse 8), das Programmheft (Klasse 9), den Zeitungsartikel (Klasse10) sowie die Konzertmoderation (JG1 und JG2) gestaltet.