Querdenker messen sich beim Baggerhersteller LIEBHERR mit Teams aus ganz Südwürttemberg
Ein Team des Schülerforschungszentrums (SFZ) Ochenhausen hat sich in Kirchdorf auf neues Terrain gewagt: Beim SFZ-internen Innovationswettbewerb der LIEBHERR Hydraulikbagger GmbH haben Jan Weber, Bastian Ott und David Simma die Jury aus Ingenieuren und Geschäftsleitung des Bagger-Herstellers in der Präsentationsrunde in Kirchdorf mit einer cleveren Lösungsidee für ein bekanntes technisches Problem überzeugt.
Die Aufgabe war den Jugendlichen bereits im Frühjahr 2018 gestellt worden. Dabei ging es um Kavitation, die Bildung und Auflösung von Dampfblasen in bewegten Flüssigkeiten. Die SFZ-Schüler sollten Ideen entwickeln, wie sich die Blasenbildung in geschlossenen Kühlsystemen, wie sie LIEBHERR in Baggern einsetzt, verringern lässt bzw. wie einmal entstandene Blasen schnell aus dem System entfernt werden können. Dazu hatten sie Apparaturen erhalten, die sie nach ihren eigenen Vorstellungen umbauen und an denen sie ihre Ideen testen konnten.
Die SFZ- Schüler aus dem Gymnasium haben dabei den Lösungsansatz der Ultraschallentgasung verfolgt. Dieser ließe sich unkompliziert und kostengünstig in den Kühlkreislauf integrieren. In der Präsentationsrunde stellten sie zunächst das dahinterliegende technische Prinzip vor. Danach durften sie ihre umgebaute Testapparatur an einem eigenen Stand, ähnlich wie auf einer Messe, vorführen. Das Ochsenhauser Team Team überzeugte nicht nur durch die Idee der Entfernung der Bläschen. Sie hatten auch über eine Trübungsmessung eine einfache Möglichkeit entwickelt, den Bläschengehalt direkt zu messen.
„Wenn Schülern die Gelegenheit geboten wird, an einem Praxisproblem der Industrie zu arbeiten, dann ist das eine enorme Motivation“, freute sich Tobias Beck, der das Projekt in den SFZ-Räumen des Gymnasiums betreut hatte, mit und für die Schüler. „Eine größere Wertschätzung ihrer Ideen kann es nicht geben.“
Insgesamt hatten sich sechs Teams aus fünf verschiedenen Standorten des Schülerforschungszentrums Südwürttemberg an dem Wettbewerb beteiligt. Gewonnen hat am Ende das Team aus Tuttlingen, das mit einem bereits fertigen Modell eines von ihnen konstruierten Zentrifugalabscheiders aus dem 3D-Drucker einer konkreten Lösung am nächsten war.
Weil letztendlich aber alle Nachwuchsforscher überzeugt haben, entschied sich die LIEBHERR-Geschäftsführung spontan, alle 17 Teilnehmer zur Baumaschinenmesse BAUMA im April nächsten Jahres nach München einzuladen, worüber sich die Technik-begeisterten Jugendlichen sichtlich gefreut haben.